Sehenswertes

Laher Wiesen

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Der Charakter einer vielfältigen Kulturlandschaft ist weitgehend erhalten geblieben

Die wechselfeuchten Wiesen, verschnörkelten Bachläufe, üppigen Kopfweiden und bunten Obstwiesen prägen das Landschaftsbild der Laher Wiesen damals wie heute, denn der Charakter einer vielfältigen Kulturlandschaft ist weitgehend erhalten geblieben. Früher wurden die Pfade durch das 66 Hektar große Areal vom Heidkampe aus als Wegeverbindung zum Altwarmbüchener Moor genutzt. Heute können Spaziergänger an Pferdeweiden vorbeischlendern und in ruhigen Momenten Graugans, Fuchs und Hase beobachten.

Der Bothfeld Anger

Der Bothfelder Anger ist der Lieblingsplatz vieler Stadtteilbewohner

Bei schönem Wetter bietet die Hügellandschaft viel Raum für die Abenteuerlust der Jüngsten: Auf den grünen Hochebenen thronen handgeschnitzte Affen. Ein lebensgroßer Tiger, ebenfalls aus Holz gestaltet, bewacht das Geschehen in der Dschungellandschaft mit Balancierbalken, Seilbahn und Klettergeräten. Im Winter, wenn das bunte Spielvergnügen von einem weißen Mantel zugedeckt wird, wird der Bothfelder Anger zur Rodelpiste. Und bei den Alteingesessenen kommen schon mal Erinnerungen an vergangene Zeiten hoch: Als hinter der alten Hochzeitseiche noch Kühe und Pferde weideten und aus dem Schornstein der Brotfabrik schon morgens früh der Rauch in den Himmel stieg.

Alte Bothfelder Friedhof

Seit den Stadtgründungen im frühen Mittelalter bestatteten die Menschen ihre Toten auf den Kirchhöfen in unmittelbarer Nähe der Kirchen.

Historische Grabsteine rund um die St. Nicolaikirche zeugen von diesem Brauch. Als der Platz im Schatten des Bothfelder Wahrzeichens keinen Raum für weitere Beisetzungen hergab, wurde der St. Nicolaikirche im Zuge der Flurbereinigung im 19. Jahrhundert ein knapp 10 000 Quadratmeter großes Flurstück an der Ebelingstraße zugeteilt.

Mehr als 1300 Grabstellen zählt der Alte Bothfelder Friedhof heute. Eiserne Tore mit schweren Griffen, hochgewachsene, von Efeu berankte Bäume und wunderschöne alte Grabsteine aus Sandstein und Granit mit den Namen bekannter Bothfelder Familien, wie Woltmann, Gerns, Grethe, Halberstadt und Bormann, erzählen viel über die Geschichte des ehemaligen Dorfes.

Die St. Nicolaikirche

Der mehr als 1000 Jahre alte Kreuz- und Gerichtsstein am Kirchturm, ist das Wahrzeichen Bothfelds
Der mehr als 1000 Jahre alte Kreuz- und Gerichtsstein am Kirchturm, dem Wahrzeichen Bothfelds, ist wohl das älteste Erinnerungsstück an das ehemalige „Botvelde“. Im Jahre 1288 wurde die dem heiligen Nikolaus geweihte Kapelle, die heutige Nicolaikirche, erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert baute die Gemeinde auf dem höchsten Punkt des ehemaligen Dorfes den kleinen Westturm mit Spitzbogenportal und Schieferhelm.

In der kleinen Kapelle hatte sonntags das ganze Dorf Platz. Erst 1776 erhielt der Turm ein größeres Langhaus, das den Menschen beinahe 150 Jahre lang diente. Mit der Eingemeindung Bothfelds nach Hannover im Jahre 1907 wurde es darin allerdings doch zu eng und so tauchten im Kirchenvorstand erste Überlegungen auf, die alte Kirche zu vergrößern. Man einigte sich auf den Bau eines Kirchenschiffs im Gründerzeitstil mit 650 Sitzplätzen und Empore. Als Baumaterial wurde ausschließlich Bruchstein, also ein Kalkstein aus dem Süntel, verwandt. Die Ausmalungen im Inneren der St. Nicolaikirche erinnern an byzantinische Vorbilder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie zunächst mit weißer Farbe übergetüncht und anlässlich der 700-Jahr-Feier in den achtziger Jahren von Spezialisten mühevoll wieder hervorgeholt.

Neuer Jüdischer Friedhof Bothfeld

In Hannover leben seit 700 Jahren Juden

Und auch wenn sie stets eine Minderheit innerhalb der Stadt darstellten, halten sie bis heute an ihren traditionellen, rituell vorgeschriebenen Lebensformen fest. Zwar tolerierte man im 17. Jahrhundert das Judentum als Religion, grenzte die Juden aber weiterhin von der Gesellschaft aus. So wurde auch der erste Jüdische Friedhof Mitte des 16. Jahrhunderts auf einem Sandhügel vor den Toren Hannovers errichtet, später wurde eine Mauer gezogen, die vor Grabschändungen und Beschädigungen schützen sollte. Auch wenn der 1864 An der Strangriede errichtete Friedhof mit seinen mehr als 2 600 erhaltenen Grabstätten als das bedeutendste Zeugnis des hannoverschen Judentums gilt, wurde bedingt durch die Belegung aller vorhandenen Gräber um 1923 ein weiteres großes Stück Land zum Bau eines neuen Friedhofs an der Burgwedeler Straße in Bothfeld erworben.

Dieser Friedhof wurde 1924 als Neuer Jüdischer Friedhof Bothfeld eingeweiht und dient seitdem der Aufnahme der verstorbenen Juden in Hannover. Auf Blumenschmuck wird auf jüdischen Gräbern verzichtet, stattdessen werden kleine Steine auf die Grabplatten gelegt. Oftmals werden sie von Angehörigen aus ihrer jeweiligen Heimat mitgebracht. Auf jüdischen Friedhöfen sind damit also Steine aus der ganzen Welt zu finden. Die Gräber lässt man im Laufe der Zeit mit Gras oder Efeu überwachsen. Da die Nähe zu den Verstorbenen kultisch unrein macht, ist es, jüdischer Begräbniskultur folgend Brauch, sich nach dem Besuch eines Friedhofs die Hände zu waschen, ebenso geht man nicht am Schabbat auf einen Friedhof. Für alle, auch nichtjüdischen, Männer ist es Pflicht, auf einem jüdischen Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen.

Heidkampsee

Idyllischer Anblick

Einen der wohl idyllischten Anblicke in Bothfeld genießen die Anwohner des Heidkampsees. Er wurde um 1970, eingebettet in Laher Heide sowie den Neubaugebieten an der Meffertstraße und dem Heidkampe angelegt. Früher stand ganz in der Nähe die alte Bockwindmühle Bothfelds, in der alle Bauern aus dem Dorf ihr Getreide mahlen ließen.